Kannst Du Dich bequem zurücklegen in dem Gefühl Dein Ziel noch nicht erreicht zu haben?
In letzter Zeit ist mir öfter aufgefallen, wie sehr wir uns auf gesetzte Ziele fokussieren. Sag wir mal, Du möchtest Astronaut werden. Dein Ziel ist gesetzt durch die offizielle Anerkennung zu einem bestimmten Termin in der Zukunft. So hast Du also einen Weg bestimmt, zwischen dem Punkt an dem Du jetzt bist, und da, wo Du hin willst. Sofort beginnen wir das jetzt mit dem Ziel zu vergleichen, das wir noch nicht erreicht haben. Wir sehen uns ab diesem Zeitpunkt mehr als ‚Nicht-Astronaut‘ und weniger als ‚Noch-nicht-Astronaut‘.
Wir fokussieren uns total auf das Ziel in der Zukunft. Und sehen so nur das, was noch fehlt, das, was wir nicht sind. Das kann recht frustrierend sein, wenn wir es zulassen.
Ich erinnere mich an das Gefühl, als ich aufwuchs. Meine Eltern wollten immer nur das beste für uns; sie wollten, dass wir erfolgreich sind. Ich habe mich selbst unter Druck gesetzt, weil ich dachte ‚erfolgreich‘ wäre etwas, das ich nur in der Zukunft sein könnte. Ich dachte, dass eines Tages meine Bürotür aufgeht und mir jemand ein Zertifikat überreicht mit den Worten ‚Herzlichen Glückwunsch. Sie sind jetzt offiziell erfolgreich.‘ So läuft’s aber nicht.
Mit der Zeit wurde mir klar, dass Ziele gut sind, um uns eine Richtung zu geben, dass wir aber zu jedem Augenblick erfolgreich sein können. Welchen Weg wir einschlagen und wie wir ihn gehen ist Teil der Leistung. Mir musste klar werden, dass ich auch auf vergangene Leistungen stolz sein und mich im jetzigen Augenblick des ’noch nicht‘ fallen lassen kann.
Wie sieht’s aus mit der Geduld und Zufriedenheit im ’noch nicht‘? Kannst Du Dir selbst genug sein? Kannst Du ein ’noch-nicht-Astronaut‚ sein – schwerelos im irgendwo?