Das erste mal, als mir gesagt wurde, ich solle in meine Organe fühlen, dachte ich die wären verrückt. Ich soll was, bitte? Es machte für mich keinen Sinn und da war nichts, was ich großartig wahrnehmen konnte. Dachte ich…
Es ist für mich noch immer kein ganz klares Gefühl und das wird es vielleicht niemals sein. Ich vergleiche es gerne mit dem Erlernen einer neuen Sprache. Wenn wir sie das erste Mal hören, sind es nur Geräusche. Es gibt keine einzelnen Wörter und keinen Sinn. Aber, je länger man zuhört, je mehr man sich darauf einlässt zuzuhören, mit der Zeit erscheinen auf einmal einzelne Wörter. Mit der Zeit hört man, was sich wiederholt, man bekommt ein Gespür für die Stimmung und nach und nach bekommen die Wörter Bedeutung. Und was vorher Geräusche waren bekommt auf einmal einen Sinn.
Genau das passiert, wenn wir die Wahrnehmung in den Körper bringen. Was vorher nur dunkler, leerer Raum war bekommt mit einem Mal Textur und eine Beschaffenheit. Eine neue Welt öffnet sich genauso wie wenn wir eine neue Sprache lernen. Sicherlich ist die innere Welt nicht so wie die äußere Welt, die wir sehen uns anfassen können, aber der innere Raum des Körpers bringt mehr Informationen mit sich, als wir annehmen.
Um eine neue Sprache zu erlernen, um unsere Wahrnehmung zu erweitern müssen wir loslassen von der Annahme, dass wir Dinge wissen. Wir sind uns sicher über unser Wissen und verbauen uns so die Möglichkeit neues zu sehen, die Wahrnehmung zu erweitern, mehr Klarheit zu bekommen. Das dauernde Gespräch der Gedanken muss zur Ruhe kommen, damit wir geduldig zuhören können. Ob auf der Yoga Matte oder im täglichen Leben, ab und an hilft es die Gedanken abzuschalten und die Sinne zu öffnen.
Und dann mit dieser neuen Erfahrung zu tanzen.